... zum fairen Umgang mit Autoren. Wir sagen NEIN zu den Abzockern der Buchbranche! Autor sucht Verlag – hier vorab informieren.
Sehr geehrte Autorinnen und Autoren sowie Leserinnen und Leser,

Verlag kommt von "vor-legen".
Sehr geehrte Autorinnen und Autoren sowie Leserinnen und Leser,
auf
dieser unabhängigen Seite finden Sie wichtige Informationen zur Aufklärung über Druckkostenzuschussverlage
(DKZV), auch Pseudoverlage oder Dienstleisterverlage oder Bezahlverlage
oder Zuschussverlage genannt. Diese Unternehmen sind KEINE
echten Verlage, da sie für ihre und/oder Fremd-Leistungen vom Autor Geld
verlangen bzw. verlangt haben oder mit Autorenhonoraren verrechnen bzw. verrechnet haben (in Form von Druckkostenzuschüssen, Lektorat/Korrektorat, Buchsatz,
Cover, PR, Pflichtabnahmen, Textbeiträgen in Anthologien, Messekosten, Spendenbeiträge, E-Book-Vertrieb u. v.
m.) mit den fadenscheinigsten Begründungen.

Meist
locken sie mit "Verlag sucht Autor" oder "Schreiben Sie? Wir
verlegen Sie!" oder "Manuskript gesucht" u. Ä.
Von einem
seriösen Verlag werden Sie solche oder ähnliche Werbung niemals sehen. Die
Pseudo-Verleger loben fast jedes eingereichte Manuskript über den Klee, nur um
ihre Knebelverträge abzuschließen, die keinesfalls seriösen Verlagsverträgen
entsprechen und Kosten beinhalten, die sie – führten sie echte Verlage – selbst
vorschießen müssten.
Wir warnen ausdrücklich vor Zuschussverlagen! Informieren Sie sich, bevor Sie Verträge unterzeichnen.
Hinweis: Die "Liste bekannter Druckkostenzuschussverlage" haben wir vor einigen Jahren mit Genehmigung einer anderen Seite übernommen und gepflegt. Leider können wir die Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit oder Listung neuer Unternehmen nicht weiterhin übernehmen, da wir keine Juristen sind, und haben diese in 2022 von unserer Seite genommen. Wir bitten um Verständnis. Wer die Liste unbedingt benötigt, findet diese beim Autorenforum Montségur: >>>
----------------------------------------------------
Verlag kommt von "vor-legen".
(Einen
ausführlich recherchierten Beitrag zur Wortherkunft lesen Sie bitte hier.)
Wortherkunft: Verlag
Verlag ist die älteste Bezeichnung für
Kapital, das von Verlegern/Käufleuten etwa seit dem 13. Jh. in der gewerblichen
Massenproduktion eingesetzt wurde, indem man z. B. Handwerkern und
Kleingewerbetreibenden Geld vorstreckte (vorlegte). Die Organisationsform war
bes. ausgeprägt in der flandrischen Tuchindustrie, dem Florentiner Wollgewerbe,
der ital. und franz. Seidenindustrie und wurde in der Frühdruckzeit vom Druckgewerbe
übernommen.
Lexikon des gesamten Buchwesens, 2., völlig
neubearb. Aufl., hrsg. von Severin Corsten [u.a.]. Bd. 8., Stuttgart,
Hiersemann 2009, Seite 62
Verlagssystem, eine Form dezentralisierter
Gütererzeugung, wobei der Verleger die Rohstoffe beschafft,
vorschußweise ausgibt (»vorlegt«) und den Absatz organisiert, manchmal auch
kostspielige Arbeitsgeräte leiht, während die Arbeit in Heimarbeit
(Hausgewerbe, Hausindustrie) ausgeführt wird.
Brockhaus-Enzyklopädie, in 24 Bd., 19., völlig
neubearb. Aufl., Mannheim 1994, Band 23
---------------------------------------------------

Der
Autor hat am Ende – wenn er einen solchen Knebelvertrag
unterschreibt – zwar sein Buch in gedruckter Form (wenn er Glück hat, sogar
auch als eBook), aber das war es auch schon. Nein, nicht ganz, sein Sparkonto
ist geschröpft oder das des Sponsors ...
Das Buch wird
von einem reinen DKZV weder wertgeschätzt, beworben noch wird sich in irgendeiner Form
um den Autor oder die Vermarktung gekümmert, denn das Unternehmen hat ja
bereits sein Geld und tut dann meist nichts mehr.
Andere Unternehmen, deren Geschäftsmodelle verdeckter liegen, verlangen
"nur" Zuschüsse für diverse "Sonderleistungen", z. B. Pflichtabnahmen der eigenen Bücher, womit über diesen Umweg ja doch Druckkosten eingenommen werden, oder das Buch auf einer
Buchmesse auszustellen, womit sie ihren eigenen Stand finanzieren.
Manche Pseudoverlage verstecken die Kosten für den Autor geschickt, indem sie z. B. für Korrektorat/Lektorat die Autorenmarge kürzen, wobei kein professionelles Lektorat vorgenommen, jedoch suggeriert wird. Oder es werden von der Marge Spendenanteile für den eigenen Verein abgezogen. Die betroffenen Autoren haben somit keine direkten Kosten und gehen davon aus, bei einem echten Verlag unter Vertrag zu stehen.
Eine weitere
Masche ist deren Aussage, man sei kein DKZV, biete jedoch aufgrund der
Nachfrage oder anderer "Gegebenheiten" Dienstleistungen an. Dies ist
ein Widerspruch in sich: entweder Verlag oder Dienstleister oder
das Dienstleistungsunternehmen deutlich getrennt vom Verlag. Eine solche "Mischform",
indem Dienstleistungen unter dem Verlagslabel angeboten wurden bzw. werden, ist
eindeutig als DKZV/Pseudoverlag einzustufen.
Da die Zuschussverlage mit den
unterschiedlichsten Maschen weiterhin auf Autoren-Fang gehen, haben wir es uns
– wie mittlerweile mehr als 60 Autorenverbände und Institutionen dies ebenso
seit Jahren tun – zur Aufgabe gemacht, auf diese Missstände im Verlagswesen aufmerksam zu machen,
die einseitig zu Lasten der Autoren gehen.
»Als unerfahrener Autor gerät man schnell an den Punkt, an dem man merkt, dass ein Buch noch lange nicht im Buchladen liegt, bloß, weil man es geschrieben hat. "Wie finde ich einen Verlag?" ist sicherlich eine der am häufigsten gestellten Fragen, und es bedarf einiger Zeit, bis man sich alle nötigen Informationen zusammengesucht hat.
Der übliche Ablauf ist:
1. Der Autor schreibt das Buch.
2. Der Autor schickt das Manuskript an einen Verlag.
3. Der Verlag ist interessiert, handelt einen Vertrag mit dem Autor aus.
4. Ein Lektor lektoriert das Manuskript, bespricht ggf. Änderungen mit dem Autor.
5. Der Autor setzt die Änderungsvorschläge ganz oder zum Teil um.
6. Das Manuskript, zurück im Verlag, wird Korrektur gelesen, gesetzt, gedruckt, vertrieben.
7. Das fertige Buch ist im VLB gelistet, liegt im Buchhandel aus und kann gekauft werden.
Ohne Frage ist Punkt 3 einer der schwierigsten überhaupt, denn bis ein Verlag gefunden wurde, können Monate oder Jahre vergehen, vielleicht finden man überhaupt keinen. (Dass hierbei auch ein Agent zwischengeschaltet werden kann, sei einmal außen vor gelassen.) Weil Punkt 3 so schwer ist, haken hier Zuschussverlage ein, die anscheinend händeringend nach Autoren suchen, Prospekte verteilen, das Manuskript sehr schnell als viel versprechend loben, eine Veröffentlichung in Aussicht stellen ..., aber dann Geld dafür verlangen.
Beim Schreiben eines Buches mit allem, was man dazu handwerklich wissen muss, helfen einem auch unzählige Bücher zum Thema, Autorenvereinigungen, Seminare, Kurse und Diskussionsforen.
Bei der Suche nach Verlag oder Agent können einem die vielen hervorragenden Nachschlagewerke helfen, mit nützlichen Hinweisen und Verlagsadressen, wie zum Beispiel das "Handbuch für Autorinnen und Autoren" oder das "Jahrbuch Autoren/Autorinnen". Es ist ein schwieriges Geschäft, nur wenigen gelingt es, einen Fuß in die Tür der großen Verlage zu bekommen. Aber es gibt dabei in jedem Fall eine einfache Regel: Der Autor bezahlt an keiner Stelle des gesamten Prozesses für irgendetwas. Er schießt auch nichts vor, das später abgerechnet würde. Es werden auch keine Honorare vom Autor einbehalten. Das Gegenteil ist der Fall, es ist immer der Verlag, der zahlt, und der Verlag schießt vor – und das wird später abgerechnet. Bei großen Verlagen gibt es sogar Garantiehonorare, die nicht einmal zurückzahlbar sind, wenn die Verkäufe sie nicht decken!«
(Textauszug aus: www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com)
"Wenn auch die Fähigkeit zu täuschen ein Zeichen von Scharfsinn und Macht zu sein scheint, so beweist doch die Absicht zu täuschen ohne Zweifel Bosheit oder Schwäche." (René Descartes)
Und wer keinen Verlag für sein Buchprojekt begeistern kann oder auch nicht möchte (das gibt es ja auch), kann heutzutage als Selfpublisher auf vielen transparenten Dienstleisterportalen seine Werke (als Print und eBook) veröffentlichen, was bei einigen Plattformen kostenlos bzw. sehr günstig ist (z. B. BoD, Amazon, epubli, neobooks etc.). Die einzigen Kosten entstehen für Coverdesign sowie Lektorat/Korrektorat/Satz, wenn man dem Leser einen guten Text in die Hand geben möchte. Auf den vielen Social Networks ist die Buchbewerbung in Eigenregie möglich und kostet "nur" Zeit, die man für das eigene Buch sicherlich gern aufwendet (wenn dies nicht möglich ist, gibt es auch hierfür faire Dienstleister). Unter dem Strich investiert ein Autor im Selfpublishing vielleicht etwas mehr Zeit, aber entschieden weniger Geld für sein Buch als in einem Pseudoverlag – und ist unabhängig sowie behält alle Rechte an seinem Werk.
So bleibt zu hoffen, dass den Zuschussverlagen immer mehr Autoren durch die Hände flutschen und bald ganz verschwunden sind oder – geläutert – als transparente und faire Dienstleister einen neuen seriösen Weg einschlagen ...
Wir möchten durch die grundsätzliche Aufklärung vor allem unerfahrenen Autoren Informationen an die Hand geben, um einen Pseudoverlag an sich zu erkennen – das allein ist unser Ziel.
Es ist unser Anliegen – aus eigenen negativen Erfahrungen mit diesen Abzockern –, vor diesen schwarzen Schafen der Buchbranche zu warnen, und wir hoffen, dass dies immer mehr Autoren lesen, hören, weitersagen und vor allem vor ihnen bewahrt werden.
Auch für Leser sind diese Praktiken der Pseudoverlage interessant, denn sie zahlen letztendlich die letzte Rechnung der Abzocker in Form des meist überteuerten Buchpreises ...
Schenken Sie dem fairen Umgang mit Autoren Beachtung oder teilen Sie die wichtigen Informationen. Wir freuen uns über Ihre Mithilfe zur Aufklärung. Vielen Dank.

Holen Sie sich den Button für Ihre Website/Blog:
Klick mit der rechten Maustaste auf das Bild, "Grafik speichern unter ..." und verlinken mit unserer Info-Seite:
http://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.de
Auch Medien berichten
MDR klärt auf: "Verlag sucht Autoren"
(Beitrag vom 19.03.2010 - Verbände warnen ausdrücklich vor Druckkostenzuschussverlagen)
DER SPIEGEL: "Mit Herzblut in den Ruin"
(Beitrag vom 28.08.2000, Ausgabe 35/2000)